Eigentlich ist die Geschichte schon uralt – acht Jahre, um genau zu sein. Aber damals gab es diesen Blog noch nicht. Daher hole ich jetzt nach, was ich schon im August 2006 gerne kommentiert hätte…
Ein Berliner Wahlplakat sprang mir damals ins Auge. „Fantastisch“, schoss es mir spontan durch den Kopf, „jetzt wirbt die SPD schon mit fischertechnik, um die Technik-Kompetenz des Standorts Deutschland auszudrücken!“

Als ich mir das Plakat dann genauer ansah, wurde ich nachdenklich. „Warum trägt die Frau eine Schutzbrille?“, fragte ich mich, „Welche Botschaft ist das zwischen den Zeilen? Soll sie vermitteln, dass deutsches Qualitätsspielzeug auch Augenverletzungen verursachen kann? Oder dass Berliner Forscher(innen) so ungeschickt sind, dass sie sich sogar mit fischertechnik verletzen können?“ Beides wenig schmeichelhaft für eine innovative Region Europas.
Schließlich beschlich mich sogar ein wenig Verärgerung. „Warum wird hier eine Erfindung aus dem Baden-Württembergischen Waldachtal bemüht, um Berlin das Image ‚innovativ und ideenreich‘ zu verpassen?“ Immerhin: die Berliner Zeitung, der Tagesspiegel und die taz schlugen in dieselbe Kerbe, und auch die Firma fischertechnik war offenbar ’not amused‘.
Andererseits: Wenn in Berlin eine 40 Jahre alte Erfindung aus Baden-Württemberg Gegenstand der Forschung ist – welches Bundesland ist dann wohl „Platz 1 der Innovativsten Regionen Europas“?
Danke, SPD. Danke, Berlin.
Oder, um es mit einem Plakat zu sagen:
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