Was auf den TXT Controller folgen wird.

Das Computing-„Flaggschiff“ von fischertechnik, der TXT, ist in die Jahre gekommen – sieben werden es in Kürze, im „Zeitalter der Digitalisierung“ (ich weiß, eigentlich noch „Neuland“…) eine halbe Ewigkeit. Auch wenn viele Käufer des TXT dessen Möglichkeiten lange nicht ausgereizt haben. Für viele Anwendungen ist daher auch heute noch der auf dem Design des Arduino Leonardo basierende ftDuino von Till Harbaum eine empfehlenswerte Alternative.

Auf der (diesmal virtuellen) Spielzeugmesse in Nürnberg Ende Januar 2021 hat fischertechnik für die Jahresmitte einen Nachfolger für den TXT angekündigt: den TXT 4.0. Damit gibt fischertechnik zugleich leider die Programmiersprache ROBOPro auf – der TXT 4.0 wird via Brickly und Python programmiert. Das gewohnte (und bewährte) Layout der I/O-Schnittstellen jedoch bleibt bestehen, ebenso die Maße; die Gehäusedicke schrumpft fast wieder auf das Niveau des TX. Neu sind ein SD-Kartenslot (diesmal mit Funktion), ein kapazitives Touch-Display, drei (!) Servo-Ausgänge und 4 GB eMMC (Embedded Multi Media Card) sowie eine Verdoppelung des RAMs auf 512 MB. Das Update erfolgt zukünftig automatisch via Internet-Verbindung. Nicht mehr unterstützt wird die IR-Verbindung für die (inzwischen durch eine Bluetooth-Variante ersetzte) Fernsteuerung.

Technische Daten des TXT 4.0 (Quelle: fischertechnik)

Mit der angekündigten IDE, die eine Programmierung in Blockly und Python ermöglicht, reagiert fischertechnik auf einen aktuellen Trend: kabellose grafische Controller-Programmierung auf dem Tablet über eine WLAN-Verbindung. Das gibt es für den TXT mit der Community-Firmware schon seit 2016: schön, dass fischertechnik dieses Konzept aufgreift. Vielleicht gelingt darüber mit Unterstützung der fischertechnik-Community sogar eine gewisse Abwärtskompatibilität, sodass Blockly-Programme, die für den TXT 4.0 entwickelt wurden, entweder direkt auf dem „alten“ TXT laufen oder mit moderatem Aufwand angepasst werden können.

Als „kleinen Bruder“ für den TXT 4.0 hat fischertechnik einen „TXT Smart Controller“ angekündigt, von dem wieder bis zu acht über den vom TX bekannten sechspoligen Wannenstecker an einen TXT 4.0 angeschlossen werden können. Er wird deutlich günstiger sein als der TXT 4.0 und dürfte sich als Einstiegscontroller eignen – je nach Preis ist er vielleicht sogar eine Alternative für den doch sehr eingeschränkten BT Smart Controller. Auch der sechspolige I2C-Anschluss ist zurück – diesmal inklusive 3,3V Energieversorgung. Soweit das auf der Basis der bisher bekannten Informationen zu bewerten ist: ein zukunftsweisendes Konzept und ein Schritt in die richtige Richtung – nicht zuletzt, weil die Servo-Anschlüsse erstmals die Konstruktion eines autonomen Fahrzeugs mit Achsschenkellenkung erlauben; das gelang bisher nur über „Klimmzüge„.

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