Die Idee war ebenso verrückt wie abenteuerlich: ein gut 300 Meter hoher Turm, fast doppelt so hoch wie das damals höchste Bauwerk der Welt, konstruiert im Eisenfachwerk und ohne konkreten Nutzen. Der Turm sollte auf der Weltausstellung in Paris 1889 das technisch Mögliche zeigen – und nach spätestens 20 Jahren wieder abgebaut werden.
Tatsächlich kam es, wie wir heute wissen, ganz anders. 1,8 Mio. Menschen besichtigten den Eiffelturm bereits während der Weltausstellung und spielten so in wenigen Monaten drei Viertel der Baukosten wieder ein. Über 40 Jahre blieb er das höchste Bauwerk der Welt. Und aus dem vor allem von Intellektuellen anfänglich brüsk abgelehnten „Eisenmast“ wurde das Wahrzeichen von Paris – mit bis zu 7 Mio. Besuchern pro Jahr.

Bis heute hat der Eiffelturm nichts von seiner Faszination verloren. Er ist eines der (auch im Wortsinne) herausragendsten Bauwerke des Fachwerk-Stahlbaus der Jahrhundertwende und hat viele spätere Brücken- und Bahnhofskonstruktionen inspiriert. Natürlich auch fischertechniker – denn die Statik-Bauteile der fischertechnik-Kästen laden geradezu ein, sich an der wunderschönen Konstruktion von Gustave Eiffel zu versuchen. Einige Konstruktionen lassen sich im Bilderpool der ft-Community bewundern, wie z.B. der Turm von Ben Halverkamps (2010) oder das übermannshohe Eiffelturm-Modell von Rob van Baal (2008). Und wer ganz weit „zurückblättert“, findet das wahrscheinlich erste fischertechnik-Eiffelturm-Modell mit schönem Begleitartikel in Ausgabe 3/1970 der „Nachrichten des fischertechnik-Clubs“ auf Seite 12-13.
