Wie fischertechniker das „Internet der Dinge“ erklären.

Das „IoT“ – das „Internet of Things“ – ist die nächste große Revolution der Informationstechnik. Oder auch nur die nächste IT-Sau, die durch die Dörfer getreiben wird. Wie auch immer: Da wir dank des „neuen“ Internet-Protokolls IPv6 (standardisiert in RFC 2460 im Jahr 1998 – soviel zur Geschwindigkeit im Informationszeitalter…) nunmehr jedem Sandkorn auf diesem Planeten eine eigene Internet-Adresse zuweisen können, wird es bald kaum ein elektronisches Gerät mehr ohne eine solche eindeutige Adresse geben. Die Garagentür, die Alarmanlage, der Toaster, die Kaffeemaschine, die Uhr und vielleicht auch der Papierspender in der Toilette und der Schirmständer im Flur werden über das Internet erreichbar sein und mit unserer Hauselektronik kommunizieren.

Nun mag man über den Nutzen einer solchen Vernetzung trefflich (und mit guten Gründen auf beiden Seiten) streiten. In Industrie und Logistik immerhin liegen die Vorteile einer engen Vernetzung von Gütern, Maschinen und Transportmöglichkeiten auf der Hand. Was man sich konkret darunter vorstellen kann, haben Mitarbeiter der Nexiles GmbH aus Weingarten kürzlich mit einem fischertechnik-Modell veranschaulicht: Ein fischertechnik-Hafenkran, dessen Transportumsatz und Zustände über das Internet kontrolliert werden können und der sich von einer Zentrale aus fernsteuern lässt.

nexiles-kransteuerung
Kransteuerung über das Internet (Foto: nexiles GmbH)

Technisch gar keine so große Zauberei: ein fischertechnik-Modell, ein kleiner Webserver, ein paar Sensoren. Aber dennoch beeindruckend. Für uns fischertechniker der „ersten Stunde“ wäre das vor 40 Jahren Raketentechnik im Kinderzimmer gewesen.

6 Antworten auf „Wie fischertechniker das „Internet der Dinge“ erklären.

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  1. Das ipv6 genügend Adressen für jedes Sandkorn hat ist übrigens eine Legende die so nicht stimmt.. Abgesehen davon gehen weit davor die MAC-Adresse aus.

    1. Hallo ftler,
      ich gestehe – ich habe die Sandkörner tatsächlich nicht gezählt (und auch niemanden gefunden, der sie schon gezählt hätte) – der Vergleich könnte also hinken. Allerdings sind 3,4·10^38 Adressen (theoretisch, wenn man die Adressstruktur vernachlässigt) ziemlich viele. Schließlich besteht die ganze Erde lediglich aus 6·10^49 Atomen, da könnte die Schätzung sogar stimmen. Aber wie auch immer – wir werden uns einig sein, dass es eine ganze Menge sind: etwa 5·10^28 pro Menschlein. Die MAC-Adressen (2,8·10^14) gehen tatsächlich früher aus, aber das Problem wird sich lösen lassen…
      Beste Grüße,
      fischertechniker

  2. In einer Fortbildung hab ich gelernt, das die nächste Sau nicht auf IoT hört, sondern IoE. E für everything. Wir Menschen dürfen also weiter mitmischen.

    1. Hallo Peter,
      ok, wieder etwas dazugelernt – IoE. Dann kommt also doch noch das „universelle Personenkennzeichen“. Und wir werden endlich wissen, welche Katze hinter welchem Video steckt…
      Gruß,
      fischertechniker

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