Es gibt zweifellos viele gute Gründe, Braunschweig zu besuchen: Es ist die zweitgrößte Stadt Niedersachsens, archäologische Funde weisen auf Siedlungsursprünge bis in das Jahr 270.000 v.Chr. zurück – und Heinrich der Löwe gab der Stadt das Wahrzeichen. Obendrein ist das Braunschweigische hochdeutscher als anderswo das Hochdeutsch, und die Stadt ziert neben dem 2007 renovierten Schloss und dem spätgotischen Rathaus ein Happy Rizzi Haus. Schließlich ist Braunschweig Geburtsort des Mathematikers Carl Friedrich Gauß und Sitz der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB).
Für einen fischertechniker ist alles dies aber vielleicht noch nicht Grund genug, Baukästen und Steine stehen zu lassen. Aber seit 10 Jahren gibt es noch ein Highlight in Braunschweig: Den jährlichen „Carolo-Cup“ – einen Studentenwettbewerb, in dem autonom fahrende Modellautos im Maßstab 1:10 in drei Disziplinen gegeneinander antreten – selbstständiges Einparken, Rundkurs ohne Hindernisse und Rundkurs mit Hindernissen (inzwischen sogar in einer erweiterten Fassung mit Verkehrszeichen, Zebrastreifen und Geschwindigkeitsbegrenzungen).
Im Februar 2017 durfte erstmals ein Schülerteam – wenn auch außer Konkurrenz – beim Carolo-Cup unter Wettbewerbsbedingungen starten: mit einem fischertechnik-Fahrzeug natürlich. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen: Die Leistung der beiden 18jährigen Schüler aus Karlsruhe stellte sogar das eine oder andere Studententeam in den Schatten:
Die Achsschenkellenkung regelten die beiden über einen fischertechnik-Servo, den der TXT Controller via I²C über ein Servo-Shield ansteuerte (rechts im Bild).
Als Antrieb nutzten die Schüler zwei XM-Motoren. Den Impulszähler für den Einparkvorgang realisierten sie mit einer hochpräzisen Gabellichtschranke: Laser via Z20 auf einen Fototransistor.
Der Spurhalte-Algorithmus wertet eine Zeile des fischertechnik-Kamerabildes aus und analysiert (als Fall-Back, wenn linke und rechte Fahrbahnmarkierung unterbrochen sein sollten) ein „Preview“ des weiteren Fahrbahnverlaufs.
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