Wie ein Vogel fliegt.

Der Traum der Menschen vom Fliegen hat eine lange Geschichte – sie geht mindestens zurück bis zum Mythos von Daedalus und Ikarus, den wir aus den Metamorphosen von Ovid (34 v.Chr. – 14 n.Chr.) kennen.

Flugapparat von Leonardo da Vinci (1505)

Um das Jahr 1490, auf dem Höhepunkt der Renaissance, beschäftigte sich Leonardo Da Vinci (1452–1519) mit dem Vogelflug und entwarf unter anderem einen Gleiter, mit dem es der Drachenflug-Weltmeisterin Judy Leden (*1959) im Jahr 2002 gelang, eine Strecke von über 200 m zurückzulegen – so viel wie 400 Jahre später der Pionier Otto Lilienthal (1848–1896) bei seinen Rekordflügen 1891.

Leonardo untersuchte Fledermäuse und konstruierte danach Flugapparate, die Menschen die Imitation des Fledermausflugs ermöglichen sollten. Angeblich hat er einige seiner Konstruktionen am Monte Ceceri bei Florenz selbst getestet – und mit Knochenbrüchen dafür bezahlt.

Analyse des Vogelflugs von Otto Lilienthal, 1889

Trotz zahlreicher Versuche gelang es auch in den folgenden Jahrhunderten nicht, den Vogelflug zu entschlüsseln oder gar erfolgreich zu imitieren, auch wenn mit Zeitlupenaufnahmen und in Windkanälen der Ablauf und die Auftriebskräfte intensiv studiert wurden. Erst im Jahr 2010 schafften es Forscher der Firma Festo, den Flug einer Möwe zu rekonstruieren: Anfang 2011 stellte Markus Fischer die künstliche Festo-Möwe auf einer TED-Konferenz vor.

Erster öffentlicher Flug der künstlichen Möwe von Festo auf einer TED-Konferenz (2011)

Wenig später veröffentlichte Festo ein Video, das die Geschichte der Möwe und die Konstruktion des Antriebs vorstellt.

Auf die Umsetzung des relativ einfachen Antriebsgetriebes in einem (fliegenden) fischertechnik-Modell warten wir allerdings bis heute – und bisher vergeblich…

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