Was ein fischertechniker im Bücherschrank stehen haben sollte (Teil 19).

Früher war nicht alles besser – bei Weitem nicht. Im Gegenteil: Wer mag schon seine vier Wände gegen eine Höhle tauschen? Allerdings gilt auch die Umkehrung nicht. Vor allem nicht bei Technik-Publikationen. Immer wieder stoße ich in Antiquariaten oder Gebrauchtmärkten auf Veröffentlichungen, die bis heute ihresgleichen suchen. Unverständlich, warum die Verlage solche Werke nicht neu auflegen – wenigstens als „Print-on-Demand“ oder pdf -, sondern sie der Vergessenheit anheimgeben.

Ein solches Werk ist die achtbändige Buchreihe „Naturwissenschaft und Technik“, die 1991 im Verlag Zweiburgen erschien. Drei der Bände haben mich geradezu „angesprungen“: „Nachrichtentechnik“, „Radio-Fernsehen-Computer“ und „Schall-Bild-Optik“. Natürlich fehlen in den Darstellungen die jüngsten 30 Jahre und sind weder Frisuren noch Kleidung der abgebildeten Personen auf der Höhe der Zeit – aber der Rest ist eine kleine Sensation. Auf wundervolle Weise werden die technische Zusammenhänge mit anschaulichen Grafiken erläutert und technikgeschichtlich beschrieben – mit unzähligen Abbildungen historischer Dokumente und (Original-) Geräte in seltener Vollständigkeit.

Ein paar beispielhafte Auszüge:

Originaler Telegraf von Samuel Morse
Gauß-Weber-Telegraf
Newtons Prisma
Handplanetarium und Antikythera-Mechanismus
Nowaks mechanischer Gleichungslöser

Ein großartiger Fundus an Hintergründen, Geschichten und Zusammenhängen für an Technikgeschichte Interessierte. Und zahllose Anregungen für bis heute ungebaute fischertechnik-Modelle. Immerhin findet man von dieser wunderbaren Reihe noch Exemplare in Antiquariaten.

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