Es ist einfach fantastisch, welche Geschichten man im Internet findet. Jac Goudsmit, ein Holländer, der vor vielen Jahren in die USA emigrierte, veröffentlichte vor wenigen Tagen ein tolles fischertechnik-Projekt: Ein mechanisches Uhrwerk, von fischertechnik-Motoren angetrieben und gesteuert über ein (ur-)altes Computing Interface von 1987 (!) – via Arduino und GPS-Sensor.
Aber erzählen wir seine Geschichte zunächst von Anfang an: Mit acht Jahren bekam er die ersten fischertechnik-Kästen geschenkt, und über viele Jahre war dies eins seiner wichtigsten Spielzeuge. Bis er in die USA auswanderte.
Nachdem ihm seine Eltern die in Holland zurückgebliebenen fischertechnik-Kästen dann viele Jahre später nachgesandt hatten, erwachte er aus seinem Dark Age – und startete ein Experiment:
As an experiment, I let the grandkids play with my FischerTechnik when they visited, and they loved it.
Nun ja, dieses Ergebnis hätten wir natürlich vorhersagen können…
Aber wie auch immer: Seine Enkel baten ihn, das komplizierteste fischertechnik-Modell nachzubauen, das er in seiner Jugend gebaut hatte – eine Uhr. Daraus wurden mehrere – und eine, die es ihm besonders angetan hatte: Sie lässt sich während des Betriebs über ein Differenzial stellen, indem ein zweiter Motor die „Korrekturbewegung“ dazuaddiert.

Den Arduino erweiterte er um eine Bibliothek, die das alte fischertechnik-Interface ansteuert – und ergänzte den Arduino um einen Adafruit GPS Sensor, der ihm eine zuverlässige Zeit liefert.
Das Ergebnis seiner Tüftelei kann man in einem Youtube-Video bestaunen – für Nachbauer gibt es auf seiner Webseite sogar eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Und ganz nebenbei freut mich natürlich besonders, dass er die Programmierung vorbildlich und lehrbuchartig als „Endlicher Automat“ konzipiert hat – genau wie es sich gehört.

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