Fragt man den Mann (oder die Frau) „auf der Straße“, dann hat Technik nichts mit Kreativität zu tun. Und schon gar nicht mit Kunst. Fragt man den Ingenieur, so wird er das vermutlich ein wenig differenzierter sehen: Natürlich ist das Ingenieurwesen an sich ein kreativer Prozess – das verrät schon der Ursprung des Wortes „Ingenieur“ (lat. ingenium – Geist, Fähigkeit, Begabung). Aber Kunst? Zweifellos auch das ein kreativer Prozess, aber eine andere Baustelle. Schließlich hat das Ingenieurwesen mit den Naturgesetzen zu tun. Die Kunst hingegen häufig nicht.
Welches Werk kann das schöner zeigen als die Arbeiten des Holländers Maurits Cornelis Escher (1898-1972)? 1953 veröffentlichte er „Relativity“ – ein Werk, bei dem man sich nie sicher sein kann, ob man es auch richtig herum aufgehängt hat…

Die Naturgesetze bleiben da auf der Strecke. Das funktioniert allerdings auch mit fischertechnik. Verblüffend überzeugend, wie Martijn Kerkhof nachgewiesen hat.

Auch das bekannte Escher-Werk „Ascending and Descending“, publiziert 1960, ist vor einem Ingenieur nicht sicher. Das liegt schon am Thema: ein kontinuierliches Vorankommen, während er doch quasi auf der Stelle tritt – das ereilt gelegentlich auch den Ingenieur.


Da behaupte nochmal jemand, Ingenieure hätten nichts mit Kunst am Hut – oder es mangele ihnen an Kreativität. Oder gar an (selbst-) kritischer Reflexion…
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