Der Ausspruch „No Sports“ wird Winston Churchill zugeschrieben – gesagt hat der ehemalige Polospieler ihn wahrscheinlich nie. Auch ein fischertechniker wird sich kaum zu einer solch‘ gesundheitsfeindlichen Äußerung hinreißen lassen. Eher wird er dem – politisch korrekten – „Sport ist fein“ ein leise gemurmeltes „aber fischertechnik ist feiner…“ hinzufügen. Wenn die innerfamiliäre Forderung nach sportlicher Betätigung dann allerdings nachdrücklicher wird, wird ihm nichts anderes übrig blieben, als zügig nach einer geeigneten Sportart Ausschau zu halten.
Wie wäre es also, zum Beispiel, mit Bowling? Um ein Haar wäre es 2020 olympische Disziplin in Tokio geworden… was ließe sich also dagegen einwenden?
Natürlich nicht im teuren Bowling-Center, sondern lieber auf der eigenen Bahn. Oder, um bei der ganzen Wahrheit zu bleiben: der eigenen fischertechnik-Bahn. Eine erste Veröffentlichung einer Kegelbahn von Heinz Koller findet man schon in den fischertechnik-Clubnachrichten 3/1979. Kürzlich haben nun mindestens zwei fischertechniker diese Modellidee zu einer Profi-Bahn weiterentwickelt: Dirk Wölffel konstruierte 2016 eine Kegelbahn mit automatischer Kegelaufstellung, Kugelrückführung und elektronischer Ergebnisanzeige – umfangreich dokumentiert in ft:pedia 2/2016. Dabei sorgen kleine Ferrit-Magnete und Reed-Kontakte für die Unterscheidung stehender von getroffenen Kegeln.
Ende 2018 veröffentlichte nun M. E. ein Video seiner Bowling-Bahn – mit frei stehenden Kegeln, die über einen äußerst eleganten Mechanismus eingesammelt und wieder aufgestellt werden: Sehenswert.
Und hier der Blick hinter die „Kulissen“ – ausgefuchste Technik vom Feinsten:
Wem solche Bahnen gelingen, der kann die elterliche Mahnung „mach‘ mehr Sport!“ mindestens kurzzeitig in Vergessenheit geraten lassen. (Aber das ist natürlich keine Empfehlung. Schließlich ist Sport gesund.)
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