Was fallende Bälle zum Längengradproblem beitrugen.

Über weit mehr als 200 Jahre war es das vielleicht drängendste ungelöste technische Problem: Die Bestimmung des Längengrads auf hoher See. Weltweit havarierten jährlich unzählige Schiffe aufgrund fehlerhafter Positionsbestimmung. John Harrison (1693-1776) löste das Problem in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit einem extrem genauen Schiffschronometer.

Schiffschronometer

Um die Synchronisation dieser Uhren in großen Seehäfen zu erleichtern wurden ab 1833 so genannte „Zeitbälle“ auf etwa 40 m hohen Masten errichtet, die – von einer Normaluhr ausgelöst – meist um Punkt 12 Uhr entlang einer etwa 12 m langen Stange herunterfielen.

Zeitball am „Kaiserspeicher“ in Hamburg, Ende der 20er Jahre (des 20. Jh.)

Die Konstruktion des Zeitballs war ausgefeilt; die Auslösung erfolgte durch eine – von einer Sternwarte gesteuerte – Normaluhr, mit einem mechanisch bedingten Vorlauf von 0,7 Sekunden. Erst mit der Verbreitung der Funktechnik wurden Zeitbälle (und genau gehende Schiffsuhren) für die Positionsbestimmung obsolet.

Konstruktion des Zeitballs am Kaiserspeicher in Hamburg

Dirk Uffmann hat daraus ein schönes fischertechnik-Modell konstruiert (siehe Video).

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