Warum fischertechniker nach München reisen (müssen).

Nun, selbstverständlich gibt es viele gute Gründe, die bayerische Landeshauptstadt zu besuchen. Im Sommer allein der Biergärten wegen, im Herbst für einen Besuch der Wiesn und im Winter, weil die schneereichen Berge gleich um die Ecke liegen. Für fischertechniker gibt es aber einen ganz besonderen Grund, und der liegt auf einer Insel. Genau genommen ist es gar keine Insel, sondern eine „Kiesbank“ mitten in der Isar, im Herzen von München, auf der Anfang des 20. Jahrhunderts das Deutsche Museum entstand.

Das Deutsche Museum ist nicht nur das größte Technikmuseum Deutschlands: Es ist das größte der Welt. Randvoll mit „Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik“ – fast 30.000 Exponate sind ausgestellt – zieht es jährlich 1,5 Mio. Besucher an. Initiiert wurde es im Mai 1903 von Oskar von Miller, der es bis 1933 leitete und bis heute prägte. Denn von Anfang an waren „Mitmachexponate“ von Millers Ziel – Verstehen durch „Begreifen“. Kein Wunder, dass Artur Fischer dem Museum eng verbunden war – praktischerweise liegt es zudem nur einen Steinwurf vom Deutschen Patent- und Markenamt entfernt…

fischertechnik-Schaukasten im Deutschen Museum: Modelle der 70er Jahre

Das Museum widmete 1972 eine Sonderausstellung dem Thema „Technik und Spiel“, in dem fischertechnik bereits eine wichtige Rolle spielte. 1984 folgte eine Ausstellung „Spielen, Bauen, Experimentieren“, aus der eine fischertechnik-Daueraustellung hervorging. Auf rund 50 qm lassen sich in Schaukästen fischertechnik-Modelle von der Anfangszeit bis heute bewundern – auf Knopfdruck in Funktion.

fischertechnik-Schaukasten im Deutschen Museum: Modelle der 90er Jahre

Besonders faszinierend ist ein Schaukasten mit Nachbauten historischer Dampfwagen, der, ein wenig versteckt, seitlich vom Ausstellungsbereich in der Wand eingelassen ist. Die Modelle lassen sich auf Knopfdruck in Bewegung versetzen.

Modell-Schaukasten mit originalgetreuen fischertechnik-Nachbauten historischer Dampfwagen

Darunter ein besonders faszinierendes Modell der ersten Dampflokomotive von Richard Trevithick aus dem Jahr 1804.

fischertechnik-Modell der ersten Dampflokomotive von Trevithick aus dem Jahr 1804

Das sind natürlich nicht die einzigen Faszinosa, die für einen fischertechniker einen mehrtägigen Museumsbesuch zum „Must-Have“ machen. Wer genau hinschaut, findet überall großartige Meilensteine der Technikgeschichte – mit faszinierenden Details. Drei Beispiele: den originalen „elektrolytischen“ Telegrafen von Thomas von Soemmering aus dem Jahr 1809, ein funktionsfähiges Modell der Dampfmaschine von Watt (mit Geradführung und Fliehkraftregler), sowie die Auftrieb-Messeinrichtung von Otto Lilienthal, mit der er erstmals die Wirkung des Auftriebs systematisch untersuchte und die Resultate 1889 in seinem Werk „Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst“ veröffentlichte.

Messeinrichtung zur Bestimmung des Auftriebs von Otto Lilienthal

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