Worüber sich der fischertechniker manchmal die Augen reibt.

Da gibt es einen Hersteller aus Deutschland, der seit bald 60 Jahren großartiges und vielseitiges Technikspielzeug produziert – entwickelt von einem der größten Erfinder aller Zeiten, dessen Unternehmen sein Geld eigentlich mit etwas ganz anderem verdient (mit Dübeln und Befestigungssystemen nämlich). Ein Spielzeug, das so professionell ist, dass es für die Simulation von Produktionsabläufen eingesetzt wird, und so nachhaltig, dass nicht nur alle seit 1965 produzierten Teile mit den heutigen kompatibel sind, sondern der Hersteller auch 2020 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet wurde.

Das Spielzeug überzeugt Jahr um Jahr die Jury des Deutschen Spielzeugpreises – und wurde am 19.08.2022 sogar in zwei Kategorien („Für die Kleinsten“ und „Spiel und Technik“) Kategorie-Sieger, sowie obendrein noch als „Gesamtsieger 2022“ ausgezeichnet.

Und dennoch scheint es da eine „Berichtshemmung“ in der deutschen Presse zu geben. Anstatt – vielleicht sogar mit ein wenig Stolz – über dieses großartige Spielzeug deutscher Provenienz zu berichten, das eine realistische Chance bieten könnte, dem allseits beklagten MINT-Fachkräftemangel etwas entgegenzusetzen, werden zwar in zahlreichen Presseberichten die Plastikklötzchenbauer aus dem dänischen Billund erwähnt, aber der Brand „fischertechnik“ wie etwas Anstößiges tunlichst gemieden.

Womöglich wäre das anders, hätten Redakteure sich in ihrer Schul- oder Freizeit einmal mit Technik beschäftigt. Aber dieses Thema spielt, ganz anders als beispielsweise in den meisten Ländern Asiens, den arabischen Staaten und Südamerika, in Deutschland keine Rolle in allgemeinbildenden Schulen. Obwohl wir unseren Wohlstand allein den Erfolgen unserer technischen Produkte verdanken… Verkehrte Welt.

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