Wie man ein Luftkissenfahrzeug mit fischertechnik konstruiert.

Luftkissenfahrzeuge, erstmals konstruiert im Jahr 1915 von Dagobert Müller von Thomamühl (1880-1956), sind ein faszinierendes Fortbewegungsmittel: Sie sind Amphibienfahrzeuge, gleiten problemlos über kleinere Hindernisse hinweg und erreichen auf jedem Untergrund (Wasser, Straße, unebenes Gelände) dieselbe Geschwindigkeit. Die auf der Strecke zwischen Dover und Calais als Fähren eingesetzten Luftkissenboote überquerten den Ärmelkanal mit Geschwindigkeiten von über 100 km/h.

Der einzige, im Straßenverkehr allerdings schwer wiegende Nachteil ist die schwierige Manövrierbarkeit. Das zeigen die Probfahrten des schönen Luftkissenfahrzeugs von Festo auf dem Firmenparkplatz:

Wenn keine anderen Verkehrsteilnehmer in Sichtweite sind, gefährden Manövrierfehler allerdings höchtens die Luftkissenfahrzeuge selbst, wie der Vorspann des James-Bond-Thrillers „Stirb an einem anderen Tag“ aus dem Jahr 2002 eindrucksvoll belegt:

Ein solches Luftkissenfahrzeug kann man auch mit fischertechnik konstruieren – das hat Holger Howey bereits Anfang 2007 bewiesen. Seine Konstruktion aus mit Streben verspannter Kunststoffolie und zwei Mini-Motoren mit Propellern konnte sogar zwei weitere Motoren für Vortrieb und Steuerung tragen.

fischertechnik-Luftkissenfahrzeug (Foto: Holger Howey)
fischertechnik-Luftkissenfahrzeug (Foto: Holger Howey)

Wesentlich an der Konstruktion ist die ultraleichte Bauweise: So viel Statik wie möglich, so viele Grundbausteine wie nötig. Für einen Akku reicht der Auftrieb der Propeller nicht, aber die Konstruktion bietet reichlich Raum für Experimente: mit einem Doppelpropeller lässt sich womöglich der Luftstrom verstärken, und mit einem Unterboden (wie in untenstehender Skizze) für weiteren Auftrieb sorgen.

Funktionsweise eines Luftkissenfahrzeugs (Zeichnung: „Hovercraft - scheme“ von MesserWoland, lizenziert unter CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons)
Funktionsweise eines Luftkissenfahrzeugs (Zeichnung: „Hovercraft – scheme“ von MesserWoland, lizenziert unter CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons)

Wie stark die Motoren sein müssen, um eine gegebene Konstruktion anzuheben, kann man berechnen – wie das geht, lässt sich sehr schön auf der Hovercraft-Webseite von Xinventions nachlesen.

Ach ja – ein Hovercraft-Museum gibt es natürlich auch: in Hampshire, Großbritannien (nahe Portsmouth).

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