Das derzeitige „Flaggschiff“ von fischertechnik, der TXT Controller, Ende 2014 erschienen und dem Konkurrenzprodukt aus dem Hause Lego (EV3) technisch deutlich überlegen, kämpft noch immer ein wenig mit der einen oder anderen Kinderkrankheit, wie dem I²C-Protokoll, dem SD-Kartenslot oder der WLAN-Reichweite – und bleibt damit spürbar unter seinen (beachtlichen) Möglichkeiten.
Das schmerzt einen fischertechniker geradezu körperlich – und er fühlt sich wie ein begeisterter Porschefahrer, der beim Blick unter die Haube des 928 feststellt, dass zwei seiner acht Zylinder abgeregelt sind.
Gelingt dem Hersteller dann nicht schnell genug eine Korrektur, bleibt auch dem fischertechniker nichts anderes übrig, als die Werkzeugkiste zu schnappen und sich im Blaumann unter den Motorblock zu legen. Und siehe da: Mit zahlreichen Gleichgesinnten gelingt es in nur drei Monaten, dem schon etwas angegrauten 2013er Linux ein Kernel-Upgrade von Version 3.16.1 auf 4.1.18 zu verpassen – und wie von Zauberhand gehören die WLAN-Probleme der Verangenheit an, ist der SD-Kartenleser eingebunden und kann der „Launcher“ über eine einfache Web-Oberfläche per Mausklick um zahlreiche „Apps“ erweitert werden (siehe auch c’t 12/2016, S. 134 ff.).

Dabei fiel den Schraubern auf, dass der TXT mit 256 MB sogar doppelt so viel RAM zur Verfügung hat wie fischertechnik seine Kunden glauben macht – und mit 128 MB auch doppelt so viel Flashspeicher. Bei allem Respekt vor so viel Schwarzwälder Understatement: Ohne Drosselung macht es einfach noch mehr Spaß. Nicht nur mit dem 928.
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