Wie ein fischertechniker seine Modelle fernsteuert.

Was gibt es Größeres als ein selbst konstruiertes, ferngesteuertes Modell? Ok, zugegeben – diese Haltung ist ein wenig „old-fashioned“, im Zeitalter autonomer Roboter und Drohnen… aber noch immer blitzt dieselbe Begeisterung wie die meiner eigenen Jugend in den Augen junger fischertechniker auf, wenn es ihnen gelingt, ein eigenhändig entwickeltes Modell kabellos zu steuern.

Es ist noch nicht lange her, da war die (rote) Infrarot-Fernbedienung von fischertechnik die einzige (unkomplizierte) Möglichkeit, ein fischertechnik-Modell fernzusteuern. Und auch das unterlag Einschränkungen: störendes Sonnenlicht, weitere Fernsteuerungen auf demselben Kanal (auf Conventions – immerhin konnte man einen von vier möglichen wählen) und eine Reichweite von nur wenigen Metern mit Sichtverbindung begrenzten das Spielvergnügen deutlich.

Inzwischen hat fischertechnik nachgerüstet: Die neue Fernbedienung – im baugleichen, allerdings blauen (statt roten) Gehäuse der Infrarot-Fernsteuerung – funkt via Bluetooth und erreicht auch ohne Sichtverbindung eine Reichweite von bis zu 10m. Gesteuert werden können zwei Modelle mit je drei Motoren und einem Servo – nach wie vor ist das auch die einzige Möglichkeit (von der wenig Anfänger geeigneten Ansteuerung über den I²C-Bus des TXT Controllers einmal abgesehen), den fischertechnik-Servo zu nutzen.

fischertechnik-Bluetooth-Fernsteuerung
fischertechnik-Bluetooth-Fernsteuerung

Das Bluetooth-Empfangsmodul kann dabei nicht nur von der (etwas klobigen) Fernbedienung, sondern auch via App (Bluetooth Control) von einem SmartPhone oder Tablet angesprochen werden.

Eine weitere kabellose Steuerungsmöglichkeit bietet der BT Smart Controller – ein einfacher Mikrocontroller (32-bit Cortex M0) ohne RAM mit vier digitalen Ein- und zwei PWM-Ausgängen. Er kann über eine Bluetooth-Verbindung aus der grafischen Programmierumgebung ROBO Pro von fischertechnik programmiert werden – oder auch vom SmartPhone oder Tablet via App (ROBO Pro Smart App). Und die enthält zusätzlich eine einfache Fernsteuerung für zwei Motoren (Knopf im Bild rechts unten), die voreingestellt ist und keine Programmierung erfordert.

ROBO Pro Smart App
ROBO Pro Smart App

Eine dritte Möglichkeit zur Fernsteuerung bietet der ROBOTICS TXT Controller: Vom SmartPhone oder Tablet kann die App TXTCamControl (bzw. TXTCamdroid) via WLAN mit dem Controller verbunden werden – und dieser über zwei Knöpfe vier Motoren oder, via Bewegungssensoren, zwei Motoren ansteuern.

TXTCamControl
TXTCamControl (bzw. TXTCamdroid)

Ist eine USB-Kamera am TXT angeschlossen, wird auch das Kamerabild an die App übertragen. Rechts werden die an den acht Universaleingängen des TXT anliegenden Werte angezeigt (siehe Abbildung).

Wer einen TX/TXT Controller oder einen ftDuino sein eigen nennt, kann auch eine weitere Lösung wählen: Über den I²C-Bus lässt sich ein Wii Nunchuk mit dem Controller verbinden, der seine Bewegungsdaten und Joystick-Position kabellos übermittelt – und mit ein wenig Programmierung in ROBO Pro (Treiber) oder C# (ftDuino) als eine komfortable Fernsteuerung genutzt werden kann; bei einer Koppelung mehrerer Controller sogar mit acht, 12 oder 16 einzeln steuerbaren Motorausgängen.

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