Eigentlich muss man sich ja nur mit geöffneten Augen und wachem Geist durch die Welt bewegen, um eine schier unendliche Zahl von Anregungen für eigene fischertechnik-Modelle zu entdecken. Die Technik, die uns umgibt, ist daher selbstverständlich eine der zentralen „Quellen der Inspiration“ für einen fischertechniker.
Gelegentlich enthüllt aber auch ein Blick in die Vergangenheit Spannendes. Denn nicht erst in diesem Jahrhundert hat Technik das Leben der Menschen bestimmt. Vor rund 5.000 Jahren gelangen Menschen Bauwerke, die als „sieben Weltwunder“ (der Antike) große Bewunderung hervorriefen – aber ohne (Bau-) Technik nicht zu verwirklichen gewesen wären. Auch der Antikythera-Mechanismus aus dem 2. Jhd. (v. Chr.) ist eine noch rund 2.250 Jahre später beeindruckende technische Leistung. Allerdings ist die Suche nach solchen „Perlen der Technikgeschichte“ gar nicht so einfach: Die Historiker haben die Technikgeschichte als „Sozialgeschichte der Technik“ besetzt – und damit der Beschäftigung mit der historischen Entwicklung von Mechanismen und technischen Lösungen de facto ein Ende gesetzt, wie sie dem Begründer der Technikgeschichte in Deutschland, dem Ingenieur Conrad Matschoß (1871-1942), Gründer und Herausgeber des Jahrbuchs „Beiträge zur Geschichte der Technik und Industrie“ (1909-1941) eigentlich vorschwebte.
Einzig die Technikmuseen halten dagegen. Und dort wird der fischertechniker fündig – vor Ort, wie beispielsweise
- im Deutschen Museum in München,
- im Musée des Arts et Métiers in Paris,
- im Technoseum in Mannheim,
- im Museum für Technik in Berlin,
- im Deutschen Uhrenmuseum in Furtwangen,
- im Arithmeum in Bonn,
- im Musée du Temps in Besançon oder
- im Technikmuseum in Sinsheim und Speyer.
Alle genannten Museen sind die Reise wert. Wer dazu gerade keine Zeit findet, dem hilft das Internet, denn einige dieser Museen bieten nicht nur den üblichen Online-Auftritt, sondern pflegen auch einen Blog, in dem sie regelmäßig technikgeschichtliche Hintergründe zu einzelnen Exponaten vorstellen. Zu den lesenswerten Blogs zählen
- der bereits 2013 begonnene Blog zur Technikgeschichte des Technoseums in Mannheim mit kurzen Geschichten zu einzelnen Exponaten
- der im März 2015 gestartete Blog des Hans-Nixdorf-Museums (HNF) in Paderborn zur Geschichte des Computers (und seiner Vorläufer)
- seit Juni 2017 der Blog des Deutschen Uhrenmuseums in Furtwangen mit Vorstellungen von Exponaten und deren Geschichte
- seit 2018 der – in Kooperation mit dem Science Museum London aufwändig gemachte – Video-Blog des Arithmeum in Bonn zu ausgewählten Stücken aus der Sammlung
- und, für alle, die des Französischen mächtig sind, bietet das Musée des Arts et Métiers Hintergrundinformationen zu zahlreichen Exponaten der Sammlung.
Das sind sicherlich nicht alle lesenswerten technikgeschichtlichen Blogs – wer noch einen heißen Tipp hat, der zögere nicht, einen entsprechenden Kommentar zu hinterlassen …
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